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Freitag, 1. August 2008

ANGEKOMMEN!! Endlich bin ich in meiner neuen Heimat

Wow, also die Anreise alleine ist schon eine riesige Herausforderung


Gegen 13 Uhr sind Mama, Papa und Hannes mit mir nach Frankfurt losgedüst. Halb 7 waren wir endlich da, dann folgte ein ewiges Gewarte und Geheule (Es war schlimmer als ich erwartet hatte aber nach dem Heulkrampf gings dann wieder). Ich war sehr froh, dass unsere Gruppe dann schnell einchecken konnte, denn so hatten wir die Möglichkeit, uns untereinander kennen zu lernen und gegenseitig vom Abschiedsschmerz abzulenken. Im Terminal haben wir alle zusammen noch locker eine Stunde gewartet. Da wurde uns gesagt, dass wir wahrscheinlich nur den halben Service bekommen, wegen der Streiks und so weiter. Ich hatte Knast wie nix und es sollte in den 12 Stunden kein Essen geben?? Ich dachte, ich müsste sterben, sogar die Duty Free-Shops waren um die Uhrzeit schon alle zu!
Es gab dann im Flugzeug doch kurz vor Mitternacht was zu futtern und 45 Minuten vor Ankunft ein kleines Frühstück. Der Flug war ganz ok, ich saß genau in der Mitte der Mittelreihe, neben Kevin, den ich schon aus einem AFS-Vorbereitungscamp kannte und rechts saßen Austauschschülerinnen aus Grönland!!

Dann folgten 12 Stunden in denen man einfach nicht wusste, wie man sitzen, liegen, sich bewegen oder in einer Position verharren sollte. Da ich auch noch in der allerletzten Reihe saß, konnte ich nicht mal meine 90°-Sitzlehne verstellen, unbequem ist kein Ausdruck! Doch irgendwann nach wenigen Minuten Schlaf und ein paar Stunden Musik in den Ohren waren wir ENDLICH in Sao Paulo, Brasilien.
Einen Jetlag hatte ich nicht, weil die Dunkelheit praktisch mit uns mitgezogen ist.
Aus Deutschland sind alle 96 Brasilien-AFSer mitgeflogen, außerdem auch AFS-Betreuer. Andere Austauschschüler aus der Schweiz, Belgien und den USA kamen nach und nach im Airport von Sao Paulo an.
Nach und nach verschwanden die Leute auch wieder in Inlandsfliegern oder in Bussen, weiter zu ihrem Zielort (An dieser Stelle möchte ich gern eine Schweigeminute für Sofie einlegen, die bis 18 Uhr auf ihren Anschlussflieger warten und dann nochmal 7 1/2 Stunden fliegen musste. Man bedenke, dass wir immerhin schon früh halb 6 in Sao Paulo ankamen). Manch anderer hatte noch über 1000 km mit dem Bus vor sich. Wir wurden eben über das ganze Land verteilt, wie Teig über einem Streuselkuchen (lecker!).
Ich für meinen Teil musste noch ca. 7 lange Stunden im Airport sitzen und auf Anweisungen und meine Volunteers (die Leute, die mich zu meiner Gastfamilie bringen würden) warten. Als das Warten ein Ende hatte, sind wir (eine Gruppe von 6 AFSern) mit den 3 Volunteers innerhalb von 2 1/2 Stunden (ca. 250 km) nach Ribeirão Preto gefahren, wo mich meine Gastmama Dulce und meine Schwester Juliana (Juh) abgeholt haben.
Die beiden sind ganz toll und wir quatschen die ganze Zeit auf Englisch (haben ja keine andere Wahl, anders geht es ja noch nicht) und das ist überraschend gut bei den beiden. Juh ist 12 und Dulce wird dieses Jahr 46, sieht aber um einiges jünger aus.

Das Haus, in dem ich jetzt wohne, ist wirklich der Hammer!! Es ist total groß und einfach total geil eingerichtet. Ich habe übrigens mein eigenes Bad. Es gibt darin zwar nur Klo, Dusche und Waschbecken inkl. großen Spiegel .. aber ich empfinde es trotzdem als Luxus!! WOW! Nur dass ich das Papier nicht ins Klo werfen darf, muss ich mir immer wieder ins Gedächtnis rücken. Bis das automatisch funktioniert, dauert es sicher noch.
Im "Garten", der nicht sehr groß ist, hängen an der Terrasse zwei schöne grooooooße Hängematten - geiler gehts kaum. (Mama wenn ich zurück komme, gibt's Hängematten auf dem Balkon!!! :D )

Bisher, kann ich sagen, freue ich mich am meisten auf die Sprache - sie zu verstehen und selbst zu sprechen. Sie klingt für mich noch wie ein Kauderwelsch aus Russisch, Französisch und Deutsch rückwärts :D

Aber was ich heut so auf den Autobahnen oder in der Stadt gesehen habe war schon sehr kurios und den riesigen Unterschied zu Deutschland brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
An den Autobahnen fahren Leute mit dem Fahrrad oder LAUFEN sogar! Heute in Sao Paulo (20 Mio. Einwohner UNGEFÄHR) habe ich einen Mann mit einem Motorrad gesehen. Er wurde während der Fahrt angerufen und hat am Strassenrand einfach angehalten, um zu telefonieren. Aber nicht, dass er abgestiegen ist, nein. Er hat den Helm nur ein Stück nach oben geschoben und saß auf dem Motorrad, mit einem Fuß auf dem Boden.
Oder an den Autobahnen brennt es, das Gras daneben meine ich. Da isn Fleck, 1x1 Meter groß und der brennt.. und keinen störts?! Wir haben zurzeit trockenen Luft hier aber ich habe gesehen, dass schon sehr große Gebiete an der Autobahn abgebrannt sind. Aber die Straße an sich scheint nicht gefährdet zu sein. Es gibt auch Dörfer direkt neben der Autobahn, manchmal nicht mal 10 Meter von der Strasse entfernt und von dieser total ungeschützt vor Lärm und Dreck, nur durch einen kleinen Drahtzaun abgegrenzt.

Verrückt. Alles verrückt!
Das Land, die Leute, ich bestimmt auch

Naja meine Lieben... aber mir gehts es wirklich gut. Habe heut leckeren Nudeleintopf zum Abenbrot gegessen. Das macht Mama so selten und hier bekomme ichs am ersten Abend :D
Habe auch schon eine Frucht namens Goiaba gegessen. Lecker! Der Geschmack hat was von Kiwi und Marakuja und Birne, aber eigentlich ist er nicht definierbar und eigen.

Morgen Abend kommen ein paar Freundinen von Leti vorbei und wollen was mit mir unternehmen!! Ach, ist das schön, wie sie sich alle um mich sorgen und bemühen.
Ich hoffe, ich lerne die Sprache ganz schnell, damit ich mitreden und mich ordentlich bedanken kann. ;) Mit Leti werde ich mich vielleicht erstmal nur auf Englisch unterhalten, damit ich mir das Deutsch abgewöhne. Meine Posts kommen natürlich weiterhin auf Deutsch, keine Angst, aber irgendwo wird immer mehr Brasil (gesprochen Brasiu) auftauchen.

Gute Nacht Leute! Es ist hier jetzt 22.35 Uhr, bei euch 5 Stunden später.
Denkt an mich und bleibt sauber.
Ich hab euch lieb und vermisse euch - Gott sei dank- noch nicht

Eure Niciiiiiiiiii :-*

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